Bestandsaufnahme Gurlitt
Ein Kunsthändler im Nationalsozialismus
Gropius Bau, Berlin, 2018
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Im Gropius Bau präsentieren die Bundeskunsthalle Bonn und das Kunstmuseum Bern rund 200 Kunstwerke aus dem Nachlass Gurlitt sowie eine Vielzahl von Originaldokumenten und historischen Fotografien. Die Ausstellung zeichnet den wendungsreichen Lebensweg Hildebrand Gurlitts nach.
Die architektonische Sprache der Ausstellungsarchitektur verweist gestalterisch auf avantgardistische Präsentationsformen der Spätmoderne. Die Ausstellung gliedert sich in acht unterschiedlich farbige Räume, welche die Ausstellungsthemen zusammenfassen. Die speziell auf die Wirkung der Kunstwerke abgestimmten Raumfarben erinnern an Farbklaviaturen von Le Corbusier bzw. klassischen Gemäldegaleriefarben und erzeugen gleichzeitig einen spannenden Kontrast zu den schwarz-weißen Ausstellungsbauten.
Die Ausstellung erzählt mehrschichtig von den komplexen Zusammenhängen zum »Kunstfund Gurlitt«. Großzügige Raumtitel geben den Besuchern zusätzliche Orientierung. Eine wiederkehrende Zeitleiste mit relevanten historischen Ereignissen gibt Einblick in den Hintergrund des Geschehens. Gurlitts Werdegang wird eine Reihe exemplarischer Biografien seiner Zeitgenossen in Form von großformatigen Porträts gegenübergestellt. Schwarze Objekttexte legen den aktuellen Forschungsstand zur Provenienz dar und erzählen damit als lange Schatten der Kunst die einzigartigen Geschichten dieser Objekte.
Eindrucksvoller Abschluss der Berliner Ausstellung ist die »Werkstatt Provenienz« in der die Besucher an Computerstationen selbst aktiv werden können. Hier werden zahlreiche Kunstwerke wie in einem Depot beidseitig präsentiert und damit der Blick auf die Rückseiten der Werke gelenkt.
Projekt
Bestandsaufnahme Gurlitt
Berlin / Deutschland, 2018
Ort
Gropius Bau, BerlinGröße
1000 qm Auftraggeber
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, BonnPlanungszeit
April – September 2018Leistungen
Architektenleistungen LPH 1–9
Exponatpräsentation
Grafische Gestaltung
Fotocredits
Ken Schluchtmann, Berlin