Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021

Projekt Information

Ort
Museum der Stadt Worms im Andreasstift
Grösse
850 qm
Auftraggeber
Museum der Stadt Worms im Andreasstift
Planungszeit
Oktober 2019 – Juli 2021
Leistungen

Architektenleistungen LPH 1–9

Grafische Gestaltung

Medienkonzeption und Umsetzung

interaktive Exponate

Exponatpräsentation

Fotocredits
Die Photodesigner, Ken Schluchtmann, Berlin

03.07. – 30.12.2021

Die zweiteilige kulturhistorische Ausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ fand anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des Wormser Reichstags statt, bei dem Martin Luther seine Widerrufsverweigerung formulierte. Im ersten Teil der Ausstellung stand die Frage nach der Kraft des freien Willens am Beispiel der Widerrufsverweigerung im Mittelpunkt. Der Mythos von Luthers Widerrufsverweigerung entstand unmittelbar nach dem historischen Ereignis und hat bis heute eine ungeheure Dynamik entwickelt. Eine auf den historischen Ausstellungsraum abgestimmte immersive Medieninszenierung führte in das Weltereignis Wormser Reichstag ein. Dieses wurde in vertiefenden Medienstationen genauer beleuchtet, sowohl durch eine Einbettung der Exponate in interaktive, thematische Karten und Modelle als auch durch Hands-On-Elemente, die den persönlichen und politischen Kontext von Luther und seinen Gegenspielern veranschaulichten. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf anschaulichen Statistikmodellen, die den mittelalterlichen Ort Worms darstellten. Der zweite Teil der Ausstellung fokussierte sich auf das Thema „Gewissensfreiheit“ und reflektierte anhand zahlreicher Beispiele die Entwicklungsgeschichte bis in die Gegenwart, während sie kritisch hinterfragt wurde. Neben den Exponaten bot der zweite Teil der Ausstellung vertiefende Informationen über Medienstationen sowie veranschaulichenden, assoziativen Modellbau. Eine interaktive „Gewissenswand“ erlaubte den Besuchenden, ihre persönlichen Ansichten und Gewissensentscheidungen symbolisch durch eine geheime Niederschrift unter UV-Licht zu teilen. Großformatige Wand- und Bodengrafiken mit geografischem Hintergrund sowie zeitgenössische Porträts boten vertiefende und ansprechende Hintergrundinformationen und beleuchteten die herausragenden Protagonisten der Entwicklung des Gewissensbegriffs.

Die Ausstellung zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Vermittlung aus: Großgrafiken, Medienstationen mit interaktiven Karten (oben), 3D Infografiken, Grafik in Verbindung mit 3D Drucken und Tastmodellen (rechts).
Die Besucher*innen konnten deren Meinung zur Thematik an partizipativen Stationen einbinden.
Begleitend zu Grafik und Texten werden Informationen räumlich erfahrbar in Form von 3D Drucke. Repros mit Grafik (links), räumliche Statistiken (oben).
Unterfahrbare Medienstationen (oben), Interaktive Medienstation zum Thema Protest in der DDR.